Selbstliebe – zwischen Triggerthema und was sie wirklich für mich bedeutet

Die Selbstliebe ist ein großes und komplexes Thema für mich. Es war auch lange eines meiner Triggerthemen, oftmals hat mich dieses Selbstliebe-Gefasel echt an genervt. Aha haben wir also nur Liebe verdient, wenn wir uns endlich selbst lieben? Und diejenigen, die sich nicht lieben, müssen sich nicht wundern, wenn andere sie behandeln, als wären sie ihnen vom Allerwertesten abgefallen? Und wenn wir uns dann endlich selbst lieben-super, Prozess abgeschlossen! Endlich erleuchtet. Wir brauchen niemanden mehr in unserem Leben, wir schweben auf unserer Selbstliebe-Wolke dahin. Ironie Modus off.
Ich fang erst mal vorne an:
Die Selbstliebe ist einer der 3 Pfeiler, auf denen sich meiner Meinung nach Frieden aufbaut. Wie ich das genau meine, versuche ich dir hier zu erklären.
Selbstliebe war für mich lange Jahre sehr negativ behaftet. Ich hab gelernt, dass sich selbst zu lieben etwas Schlechtes ist, was nur sehr egoistische Menschen tun. Der richtige Weg, sei die Selbstaufgabe. Sich immer hintenan zu stellen, sich so zu verbiegen, wie es den anderen Menschen passt und die Bedürfnisse und Wünsche der anderen als oberste Priorität anzusehen. Sich die Liebe der anderen verdienen zu müssen, in dem ich mich so verhalte, wie es ihnen gefällt.
Osho sagte mal: “The picture of yourself is borrowed, borrowed from people who doesn’t even know who they are themselves.” Ich übersetze mal frei: „Das Bild, das du von dir selbst hast, ist geliehen, geliehen von Menschen, die nicht mal wissen wer sie selbst sind.“ Für mich ist das die Kernproblematik- wie kann ich mich selbst lieben, wenn ich mein Selbst gar nicht kenne? Wie kann ich mich selbst lieben, wenn von Geburt an nicht ich gesehen wurde, sondern immer der Mensch gesehen wurde, der ich nicht sein darf oder der ich sein soll?
Ich glaube die Grundlage um sich selbst zu lieben, ist sich selbst kennen zulernen. Frei von den Erwartungen und Meinungen anderer neugierig zu beobachten: Wer bin ich eigentlich wirklich? Das ist ein langer und schmerzhafter Prozess, der Schritt für Schritt Heilung bringt und uns zu unserem SELBST führt. Für mich war damals der wichtigste Schritt zur Selbstliebe, mein inneres Kind kennen zulernen und mich mit ihm zu verbinden. Was bedeutet das jetzt genau? Dass ich es endlich geschafft habe mich selbst kennen- und lieben zu lernen? Nee. Ich hab es geschafft wirklich hinter das zu schauen, was ich scheine zu sein und mein wahres Selbst wahrzunehmen, als das was es ist: Vollkommen. Ich-Jill- bin ganz und gar nicht vollkommen, ich mache Fehler und lerne daraus, ich entdecke manchmal neue Seiten an mir, ich liebe mich manchmal und manchmal kann ich mich gar nicht leiden, ich bin manchmal verzeihend und manchmal sehr streng mit mir, ich lasse manchmal meine schlechte Laune an anderen aus, weil ich keine Lust hab nach Innen zu schauen, kaufe immer noch Plastik ein, obwohl ich weiß es vermüllt unsere schöne Erde. Nichtsdestotrotz ist mein Ursprung, mein Kern, meine Seele, mein höchstes Selbst, nenn es wie du magst-vollkommen. Und daran kann nichts und niemand etwas ändern. Diese Erkenntnis war wahnsinnig befreiend für mich. Ich hab einen Kern, der mich ausmacht und den kann nichts erschüttern. ICH BIN einfach.
Und was mache ich jetzt mit der Erkenntnis, dass meine Seele vollkommen ist, meine Persönlichkeit aber nicht? Auf Wolke 7 schweben oder hart an mir arbeiten, damit ich endlich ein besserer Mensch werde? Ich sags dir: Annehmen, meine Marotten, mein Verhalten, meine Gedanken, meine Schmerzen, meine Müdigkeit, meine Fehlerfreudigkeit, meine Imperfektion, mein Chaos im Innen und im Außen.
Mich selbst zu lieben bedeutet mich wahrzunehmen mit liebevollem Blick, mich nicht zu bewerten und wenn doch, mir das zu vergeben.
Mich selbst zu lieben bedeutet, mit meinem Selbst in Verbindung zu sein und wenn ich das mal nicht bin, mir das zu vergeben.
Mich selbst zu lieben bedeutet es mir wert zu sein Schritt für Schritt aus der Schuldspirale auszusteigen, hinein in die Selbstverantwortung. Ja ich stehe zu meinen Fehlern, die ich manchmal sogar bewusst mache, und übernehme dafür die Verantwortung. Und wenn ich das mal nicht kann, dann vergebe ich mir.
Mich selbst zu lieben bedeutet mich authentisch anderen Menschen zu zeigen und dafür die Verantwortung zu übernehmen, wenn ich sie verletze. Und wenn ich das mal nicht kann, vergebe ich mir auch das.
Mich selbst zu lieben bedeutet, mir endlich zu erlauben, der Mensch zu sein, der ich bin. Selbstliebe ist ein Prozess, der wahrscheinlich niemals abgeschlossen ist und das ist auch gut so. Wir sind Menschen, in jedem Moment haben wir die Chance uns zu verändern. Erlauben wir uns das!
Lassen wir unser Licht leuchten, für andere und vor allem für uns!
In meiner Broadcast Meditation verbinde ich dich mit deiner Seele, damit du siehst, wie vollkommen du bist. (Du hast dich noch nicht für den Broadcast angemeldet? Dann kannst du das hier tun)

Namasté und ganz viel Liebe
Deine Jill

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