Auf der Suche nach Perfektion oder aber was dem Streben nach Perfektion zugrunde liegen kann

Aus welchem Grund wollen Mütter eigentlich immer perfekt sein? Immer und ständig alles optimal hinbekommen? Warum grübeln wir abends, was wir heute wieder schlecht gemacht haben, anstatt den Fokus auf das Gute zu legen? Stellt ihr euch auch manchmal diese Fragen?

Ein Einblick in meine Gedankenwelt an selbstzerstörerischen Tagen:

Oh Mensch, heute haben die Kinder wieder viel zu viel ungesundes Zeug gegessen! Wieso hab ich nichts Gesundes vorbereitet? Musste das sein? War da wirklich keine Zeit für? Ich hätte mit Sicherheit noch was gesundes kochen können…irgendwo hätte ich es noch hereinquetschen können…Was hab ich heute überhaupt hinbekommen? Ich hab wieder nur die Hälfte meiner to do Liste hinbekommen…Wenn überhaupt! Am besten mach ich noch schnell die Wäsche, sonst muss ich es morgen machen und komme wieder nicht zum staubsaugen…Ich muss endlich mal schneller werden mit dem ganzen Haushaltskram, damit ich mehr Zeit hab, um für die Kinder da zu sein. Der Große musste heute wieder viel zurückstecken, weil der kleine ständig auf den Arm wollte und den kleinen musste ich mit rausschleppen, obwohl es ihm nicht gut ging, weil der Große so gerne wollte…MANNO! Mal wieder beiden nicht gerecht geworden.

Du musst endlich besser werden! Eine bessere Mutter, bessere Hausfrau, besserer Mensch.

WAAAAAAH STOPP! Kennt ihr das? Das destruktive Gedankenkarussel katapultiert mich geradewegs in die Opferrolle. Wie stoppe ich dieses Karussel? Was liegt diesem Streben nach unrealistischen Zielen zugrunde? Und warum verdammt nochmal bin ich so unbarmherzig mit mir?

Ich hab vor einer ganzen Weile oft so mit mir gesprochen. Ich würde sogar sagen regelmäßig. Was bringen mir diese Gedanken, außer Schuld, Scham, ein mieses Selbstwertgefühl und die daraus resultierende schlechte Laune? Ich sags euch-NICHTS. Was also tun?

Zunächst mal annehmen was da an Gefühlen und Gedanken ist. Die Gefühle sind nun mal da, sich zu wünschen, sie wären es nicht, zaubert sie nicht weg. Atmen. Nochmal annehmen was da ist. Atmen. Und wenn ich atmen sage meine ich tieeeef in den Bauch. Das gleiche nochmal. Dann schaue ich-woher kommt dieser ungnädige Blick auf mich? Was sitzen da für Glaubenssätze? Oder hab ich dieses gemeine Gedankengut sogar übernommen von meiner Familie? Hab ich diese Sätze selbst als Kind schon mal gehört? Ihr könnt alles abklappern nacheinander und diese Sätze, die ihr euch selbst an den Kopf werft, entlarven als das was sie sind-toxisch!

Mögliche Glaubenssätze, die hinter dieser Art von Gedanken stecken können:

Ich bin falsch wie ich bin

Ich bin nie genug

Ich bin es nicht wert, mich selbst zu lieben

Ich bin eine schlechte Mutter

Meine Kinder müssen immer zufrieden sein

Ich bin schuld, wenn meine Kinder streiten und frustriert sind

Wie fühlen diese Glaubenssätze sich an, wenn du sie sagst? Piekst es dich? Dann sitzen sie vielleicht in dir. Du darfst sie gehen lassen und ersetzen durch:

Ich weiss wie es sich anfühlt, immer richtig zu sein, so wie ich bin

Ich weiß wie es sich anfühlt, immer genug zu sein

Ich weiß wie es sich anfühlt, es wert zu sein, mich selbst zu lieben

Ich weiß wie es sich anfühlt, die beste Mutter für meine Kinder zu sein

Ich weiß wie es sich anfühlt, es mir und meinen Kindern zu erlauben, alle Gefühle zu leben

Ich weiß wie es sich anfühlt, Streit und Frust als natürliche Dinge zu akzeptieren, durch die wir uns weiterentwickeln

Sag dir diese Glaubenssätze so oft es geht. Sag sie dir so lange, bis sie sich gut anfühlen. Bei positiven Glaubenssätzen, die du so garnicht annehmen kannst, weil du denkst, du hast sie nicht verdient, wäre eine Idee sie aufzuschreiben und sie dir dort hinzuhängen, wo du sie immer siehst. Vielleicht gegenüber deines Bettes oder im Badezimmerspiegel? Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, manifestiert sich. Näheres zum Thema Perfektion gibt es in meinem Broadcast.

Schreib mir gerne, wie es dir damit ergangen ist!

Namasté und ganz viel Liebe

Deine Jill

2 Gedanken zu „Auf der Suche nach Perfektion oder aber was dem Streben nach Perfektion zugrunde liegen kann

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